Dramaturgie: Die Gesetzmäßigkeiten des konzeptionellen Aufbaus und der äußeren Form (eines Dramas).
Architektur braucht eine Dramaturgie.
Ich meine hier aber nicht den zeitlich seriellen Ablauf einer Geschichte, sondern den zwangsläufigen gegenseitigen Bezug von raumprägenden Bestandteilen. Die Bestandteile sind einerseits die gebaute Architektur bis in ihre kleinsten Fragmente, und andererseits jede/r einzigartige Nutzende. Architektonische Dramaturgie ist ein bidirektionales Netzwerk von Bedeutungen und Wirkungen.
Wenn man diese Einflüsse beobachtet, erkennt und hinterfragt, entsteht eine Sammlung relevanter Faktoren, die zu Gesetzmäßigkeiten formuliert werden können. Die Kunst ist es, die Bestandteile behutsam auszuwählen und zu kombinieren, um das Ziel der Gestaltung durch sie zu erreichen.
Eine Geschichte, ein Drama, wird nach vorgegebenen Gesetzmäßigkeiten aufgebaut – in einem Entwurf müssen individuelle projektspezifische Gesetzmäßigkeiten erarbeitet und konsequent etabliert werden, damit ein stimmiges Konzept als Basis für das gesamte Projekt entsteht.
Meine Arbeit bezeichne ich als Entwurfsdramaturgie – das Zusammenführen und Ausbalancieren vieler Anforderungen und Gesetzmäßigkeiten in einem für alle Nutzenden und Planenden verständlichen Entwurf.